Gemeinschaftsübung Hall-Wattens

Ortsstellenübergreifende Lawinenübung der Bergrettung Hall und Wattens &. Umgebung

WATTENS. Am vergangenen Wochenende fand eine gemeinsame Lawinenübung der Bergrettungs-Ortsstellen Hall und Wattens & Umgebung in der Wattener Lizum statt.

45 BergretterInnen absolvierten dabei am Vormittag einen Stationenbetrieb, bei dem die Verschüttetensuche mit dem LVS-Gerät, das Sondieren nach der von der Bergrettung Tirol entwickelten Methode der Rasterfahndung, das effiziente Ausgraben eines Verschütteten sowie die medizinische Erstversorgung der Lawinenopfer geschult wurde.

Das Bundesheer hatte Teile des Übungs-Areals adaptiert. Somit gab es optimale Bedingungen für die Piepssuche (LVS-Suche). Ein Suchfeld für Einzel- und Mehrfachverschüttung bzw. für das Ausgraben eines Tiefenverschütteten (ein riesiger Schneehügel mit 4 m Höhe!) war vorbereitet. Hierbei möchte sich die Ortstellen der Bergrettung Hall und Wattens &. Umgebung beim Bundesheer für die Vorarbeiten zu dieser Großübung bedanken.

Nach der Mittagspause auf der Lizumerhütte folgte am Nachmittag eine planmäßige Lawinenübung bei der das am Vormittag aufgefrischte Wissen angewendet wurde.

Einsatzszenario war eine Lawine, die eine Tourengruppe überrascht hatte. Annahme: 10 Verschüttete, welche zu finden, zu bergen bzw. teilweise terrestrisch abzutransportieren waren:

  • Nach der Alarmierung und dem Materialtransport zum Lawinenkegel mussten insgesamt acht verschüttete Personen, die mit LVS-Geräten ausgerüstet waren (teils Puppen, Matten und eine Person) geortet, geborgen und versorgt werden.
  • Zwei „Verschüttete“ (in Form von Rucksäcken) mussten von zwei Sondiergruppen gesucht werden.

Bereits eineinhalb Stunden nach dem Eintreffen auf der Lawine konnte das letzte Übungs-Opfer geborgen werden. Ein großes Lob an alle teilnehmenden BergretterInnen.

Anschließend wurde der Abtransport von den Verletzten bis nach Walchen mittels Akja und UT-2000-Trage aus dem freien Gelände durchgeführt.

Zum Abschluss wurde die Lawinenübung ausführlich besprochen und gemeinsam mit der Ortsstelle Hall wurde beschlossen, diese Art der ortsübergreifenden Zusammenarbeit öfters durchzuführen.

Lawinenseminar in Wattens

LAWINEN – SEMINAR 2018

 
Für die Sicherheit bei deiner Skitour

LAWINEN – SEMINAR 2018

Veranstalter:
Betriebsrat DSW Wattens und Sport Erler
Mitwirkende:
Alpenverein, Bergrettung und Naturfreunde

 

Theoretischer Teil:

Donnerstag 11. Jänner 2018 um 19 Uhr

in Wattens im Haus Marie Swarovski

Der theoretische Teil ist kostenlos und frei zugänglich !

 

REFERENTEN:

Rudi Mair, der bekannte Leiter der Lawinenzentrale Tirol und Walter Würtl – Alpinwissenschaftler referieren zum Thema: STOP or GO mit praktischen Beispielen und Unfallanalysen

 

Piepsübung 2017

Wie jedes Jahr in dem wir ein paar cm Schnee finden, veranstallteten wir auch heuer wieder unser jährliches LVS Training. Dieses mal ging es ins etwas windberuhigte Kolsasstal. Trotz des vorangegangen Fönsturms fanden wir gute Schnee- und sehr gute Trainingsverhältnisse vor.

Ein Gutes neues Jahr!

… wünscht die Bergrettungsdienststelle Wattens u. U.

Im neuen Jahr 2018 wünschen wir allen, viele schöne Touren! Vor allem eine stets sichere Heimkehr von euren Bergfahrten.

Zu diesem Anlass möchte sich die Ortsstelle bei allen herzlich für die treue Unterstützung unserer Aufgabe bedanken!

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Mit kameradschaftlichen Grüßen,

BRD Wattens und Umgebung

EINSATZ: Lawinenereignis im Zillertal

Am 28.12.2017, um 10.00 Uhr wollten zwei deutsche Brüder, 16 und 19 Jahre alt, im Schigebiet Hochzillertal außerhalb des organisierten Schiraumes eine Abfahrt vornehmen. Beide Wintersportler waren mit einer Notfallausrüstung und der jüngere Bruder zusätzlich mit einem Airbagrucksack ausgestattet. Sie fuhren vorerst von der Bergstation des Neuhüttenliftes auf einer markierten Piste im organisierten Schiraum ab. Im Bereich der sogenannten „Schafköpfe“ fuhren sie dann in den freien Schiraum. Der ältere Bruder fuhr als erster in den Nord-Ost Hang ein und wartete nach ca 60 Metern weiter unten im Hang auf seinen jüngeren Bruder. Dieser löste durch einen seitlichen Schwung ein ca 30 Meter breites Schneebrett aus, das beide Wintersportler mitriss, wobei der jüngere Deutsche noch seinen ABS Rucksack aktivieren konnte. Die beiden jungen Münner wurden ca 120 Meter weit mitgerissen und zur Gänze verschüttet. Bereits beim Eintreffen der Rettungskräfte wurde von unbeteiligten Wintersportlern nach den Verschütteten gesucht. Der jüngere Bruder konnte nach ca 5 Minuten aus einer Verschüttungstiefe von ca 80 cm freigelegt werden. Sein älterer Bruder wurde mittels LVS geortet und konnte nach ca 15 Minuten freigelegt werden. Beide wurden nach der Erstversorgung mit dem Rettungshubschrauber in das Bezirkskrankenhaus nach Schwaz transportiert, wo sie stationär aufgenommen wurden. Sie wurden unbestimmten Grades verletzt. Einsatzkräfte: 1 Rettungshubschrauber, 1 Polizeihubschrauber, 2 Hundeführer, 4 Pistenretter, 2 Bahnbedienstete, 2 Alpinpolizisten, 2 Lawinenhundeführer + Hunde und ca 20 unbeteiligte Wintersportler.